Trevor Rabin (ZAF) – Rio
Auch wenn der südafrikanische Gitarrist Trevor Rabin bereits seit ca. Mitte der siebziger Jahre Musik macht, wird er wohl
Auch wenn der südafrikanische Gitarrist Trevor Rabin bereits seit ca. Mitte der siebziger Jahre Musik macht, wird er wohl für immer als Gitarrist von YES in Erinnerung sein und bleiben. Dass er aber darüber hinaus auch ein paar großartige Soloalben veröffentlicht hat und sich vor allem als Komponist für Filmmusik hervorgetan hat, wird dabei häufig übersehen. Anscheinend hat es nun wieder in den Fingern gejuckt und ein neues Studioalbum musste her. „Rio“ heißt das neue Werk, das viele Reminiszenzen offenbart.
34 Jahre ist es inzwischen her, dass von Rabin ein reinrassiges Studioalbum erschien. „Can’t Look Away“ hieß das Album, das auch bis heute nichts von seiner Kraft verloren hat. War er damals, ganz dem Zeitgeist angepasst, auf rockigeren Pfaden unterwegs, die sich vor allem im Hardrock-Sektor wohlfühlten, hat er sich heute vieler Stile angenommen und zeigt dabei vor allem seine Liebe zur Musik von Yes. Trevor gibt zu, dass er von allen Seiten, auch von seiner eigenen Familie, unter Druck gesetzt wurde, den Prozess zu beschleunigen. Die Verzögerung ist jedoch verzeihlich. Seit seinem Ausstieg bei Yes nach dem „Talk“-Album 1994 und vor allem vor seiner Tournee mit ARW im Jahr 2016 ist der Gitarrist in die zeitraubende Welt der Filmmusik eingetreten. Und zwar nicht nur irgendwelche Filme. Trevors Name taucht als Komponist für Blockbuster wie Con Air, Armageddon, Remember the Titans, Enemy Of The State, Deep Blue Sea, Glory Road und Gone In 60 Seconds und beide National Treasure-Filme auf, neben vielen anderen. „In den letzten zehn Jahren hatte ich immer wieder Ideen und Konzepte, die ich aufgrund meines vollen Terminkalenders nicht umsetzen konnte“, erklärt er und fügt hinzu: „Um ehrlich zu sein, vergingen diese Jahre wie im Flug. Ich wusste, dass es jetzt an der Zeit war, und als ich meinen Schwung gefunden hatte, arbeitete ich rund um die Uhr an dem Album.“ Der Prozess erwies sich als Liebesdienst, und wie bei seinem ersten und zweiten Soloalbum, ‚Trevor Rabin‘ und ‚Face To Face‘ (von 1977 bzw. ’79), bediente Rabin fast alle Instrumente selbst. Dabei ist Material entstanden, dass sich nicht ganz so einfach einordnen lässt und doch immer wieder Anleihen bei Yes nimmt. So könnte zum Beispiel alleine „Paradise“ auch aufgrund seines Gesanges ohne Schwierigkeiten von den Prog-Urgesteinen stammen. Doch es gibt auch Country, wie im schmissigen „Goodbye“, das allerdings im Chorus auch wieder seine Yes-Momente hat. „Rio“ ist also weitaus mehr, als einfach nur ein weiteres Album, das man nebenbei hört. Vielmehr ist es ein mit 10 Songs gespicktes Werk, das sich nicht in irgendwelche Genregrenzen verpacken lässt und dennoch einem roten Faden folgt. Hier zeigt sich eben das Multitalent Trevor Rabin, das wohl zu den verkanntesten Genies unserer Zeit zählt.
Fazit: Ein großartiges Werk, das unglaublich vielschichtige Momente hat.
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Big Mistakes
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Push
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Oklahoma
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Paradise
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Thandi
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Goodbye
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Tumbleweed
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These Tears
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Egoli
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Toxic
Label: Inside Out Music
VÖ: 06.10.2023
Laufzeit: 55:05 Min.
Herkunft: Südafrika
Stil: (Prog) Rock