U.D.O. „STEELFACTORY Tour“, Support Reece & Dead City Ruins, 13.02.2019, Capitol Hannover
Wenn der ehemalige Accept-Sänger in der Stadt weilt, muss man als alter Fan natürlich dabei sein. Nach dem eher
Wenn der ehemalige Accept-Sänger in der Stadt weilt, muss man als alter Fan natürlich dabei sein. Nach dem eher schwachen zweiten Teil seiner Accept-Tour als Dirkschneider (zumindest für diejenigen, die den ersten Teil der Tour erleben durften), war die Erwartungshaltung deutlich geringer beim Rezensenten. Umso überraschender war dann letztlich die Performance der Band, die auf den Posten Gitarre und Bass runderneuert eine tadellose Show hinlegte.
Doch der Reihe nach. Erst durften die australischen Rocker Dead City Ruins den Anheizer mimen und konnten sich dabei mit zwar eher durchschnittlichem Songmaterial, dafür aber mit Leidenschaft und Spiellaune amtlich positionieren. Ihr rauer Hardrock, der von bluesigen Parts durchzogen war, wirkte dabei manchmal ein wenig altbacken, passte damit aber nahezu perfekt zum Billing. Knapp dreissig Minuten durften sie sich den 500 Anwesenden präsentieren und gaben alles in allem eine prima Visitenkarte ab.
Weiter ging es dann mit dem anderen ehemaligen Accept Sänger David Reece. Das wirkte fast schon ein wenig wie Ironie, denn zwei Ehemalige auf einer Tour hat schon etwas besonderes. David und seine Mannschaft legten gleich mit einem alten Accept Song los, was allerdings nur sehr wenige Zuschauer wahr genommen haben. Überhaupt war festzustellen, dass nur wenige mit der Vita des Amerikaners vertraut waren, denn das damalige Accept Album „Eat the Heat“ war ja bekanntlich ein Flop. Die Band war in Spiellaune, wirkte aber erst durch David, der einen formidablen Job ablieferte. Die typische amerikanische Showmanier mit großen Gesten und Posen, was das Zeug hält, kam dabei deutlich zum Tragen. Leider fehlte der Band ein wenig der Groove, was dazu führte, dass viele Songs ein wenig zu metallisch rüber kamen und das eher im Hardrock angesiedelte Songmaterial verschlimmbesserte. Doch ganz der Entertainer, konnte David mit seiner Art und der immer noch grandiosen Stimme jedes Mal die Zügel herum reißen. So konnte letztlich die Band überzeugen und hat sich damit sicher ein paar neue Fans erarbeitet.
Setlist Reece:
- D-Train
- Anytime At All
- Karma
- Two Coins And A Dead Man
- Generation Clash
- Perfect Apocalypse
- XTC
- Life Before You Die
- What About Yesterday
Nach einer 30-minütigen Umbaupause (die Supportbands spielten über die gleiche Backline) war die Bühne dann endlich bereit für den Headliner. In rotes Licht getaucht knallte dann der Opener „Tongue Reaper“ aus den Boxen und von Anfang an war klar, dass es diesmal eine andere, bessere Show gab. Glänzend aufgelegt konnten vor allem die beiden Neuzugänge Fabian Dee Dammers (Gitarre) und Tilen Hudrap (Bass) für frischen Wind sorgen. Eine echte Bereicherung, was allerdings den langjährigen Basser Fitty Wienhold nicht in ein schlechtes Licht rücken soll. Nur ist es eben manchmal so, dass neue Besen anders kehren und selbst einen alten Hasen neu motivieren können. Udo, in seiner unnachamligen Art zu singen, wirkte frisch und lebendig, spielte mit seiner Stimme und war natürlich als Mainman immer noch perfekt. Die Band spielte sich durch ein zweistündiges Set, das mit etlichen alten Krachern nur so gespickt war. Besonders die frühen Alben „Animal House“ oder auch „Faceless World“ kamen dabei zum Zuge, was die Anwesenden dann auch lautstark goutierten. Wenn die Band, die sich in dieser Konstellation neu gefunden zu haben scheint, so weiter macht, dürfen wir noch einiges von U.D.O. erwarten. Ein rundum gelungener Abend mit reichlich Abwechslung, alten Krachern und drei Bands in Spiellaune.
Zu den Bilder der Show: https://www.metalglory.com/gallery/u-d-o-steelfactory-world-tour-support-reece-dead-city-ruins-13-02-2019-capitol-hannover/
Setlist U.D.O.
- Tongue Reaper
- Make The Move
- 24/7
- Mastercutor
- Cry Of A Nation
- Metal Machine
- Independence Day
- In The Heat Of The Night
- Vendetta
- Rising High
- In The Darkness
- I Give As Good As I Get
- Timebomb
- Hungry And Angry
- Heart Of Gold
- One Heart One Soul
Encore:
- Holy
- Animal House
- Man And Machine
- They Want War