VALBORG – „Der Alte“
VALBORG – „Der Alte“ Genre: bösartiger, abgrundtief hasserfüllter Death Doom Es ist zum Glück nie zu spät, auch im
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VALBORG – „Der Alte“
Genre: bösartiger, abgrundtief hasserfüllter Death Doom
Es ist zum Glück nie zu spät, auch im hohen Metaljünglingsalter noch verdammt gute Bands zu entdecken. Dieses Mal haben mich VALBORG voll erwischt, die für mich bis jetzt völlig unter meinem Radar musiziert haben.
Die drei Herren aus Nordrhein-Westfalen liefern uns auf ihrem inzwischen schon achten Album ein tonnenschweres Gebräu aus Death Metal, Doom und ein wenig Post (der Gesang). Bestimmt wird die Musik von massiven, sich schwer und wuchtig über rauhen Beton walzenden Riffs, die sich unbarmherzig und zäh bis ins Gehirn fräsen. Immer wieder legen sich darüber dann dissonante Leads, die für eine äußerst beunruhigende und unangenehme Stimmung sorgen („Die Glut der ersten Stunde“). Das Schlagzeug treibt die Gitarren mit so stoischen und simplen Rhythmen gnadenlos voran, und vor allem die Snare gibt keine Ruhe und verbreitet mit ihrem beahrrlichen Klöppeln eine harte Entschlossenheit. Darüber krächzt, schreit und wütet der Gesang, manisch, wild, hasserfüllt und zornig. Abgehackt und stechend, kraftvoll und voller verzweifelter Inbrunst werden uns die deutschen Worte entgegen geschleudert und künden von Tod, Verlust und Kälte.
Das Zauberwort VALBORGS heißt Monotonie. Den drei Herren gelingt die große Kunst, durch Repetition, durch die massive Wiederholung von Riffs und Struktur das genaue Gegenteil von Langeweile zu erzeugen (auch wenn sie es wie in „Sehnsucht nach Unendlichkeit“ auch mal übertreiben). Die Lieder packen, reißen mit und lassen einen in ihrer harschen und bedrohlichen Atmosphäre nicht mehr los. Mit dieser Konsequenz, mit der sie ihren künstlerischen Weg gehen, stehen VALBOREG allein auf weiter Flur.
Fazit: VALBORG leben mit ihrer harschen Mischung aus Death und Doom ganz für sich allein. „Der Alte“ ist großartige Tonkunst abseits der gängigen Wege. Hier entsteht aus Monotonie ein Werk, das einen nicht mehr loslässt, wenn man denn bereit ist, sich hineinfallen zu lassen in diesen dichten und schwarzen Morast aus hämmernden Riffs und bleierner Bedrückung. Ich kann nur sagen: Großartig. Kaufen. Fallen lassen. Und zur Tour mit Mantar gehen.
Liederliste:
1. Asbach (2:16)
2. Höhle Hölle (2:33)
3. Kommando aus der Zukunft (3:48)
4. Urecho (3:28)
5. Die Glut der ersten Stunde (2:36)
6. Saturn Eros Xenomorph (2:57)
7. Hektor (1:38)
8. Der Alte (4:29)
9. Attacke (1:38)
10. Sehnsucht nach Unendlichkeit (3:00)
11. Mortum (2:15)
12. Verdacht im Palast (3:02)
13. Mutter des bösen Sterns (3:53)
Label: Prophecy Productions
Laufzeit: 37:33 min
VÖ: 09.09.2022