Vatican (USA) – March Of The Kings
Was heutzutage alles als Kult gehandelt wird, ist manchmal recht schwer nachvollziehbar. Bei den Ohio-Metallern aus Cleveland, scheint sich
Was heutzutage alles als Kult gehandelt wird, ist manchmal recht schwer nachvollziehbar. Bei den Ohio-Metallern aus Cleveland, scheint sich das Klischee, dass nicht alles was Kult ist, auch gleichzeitig gut bedeutet, anfangs zu bewahrheiten. In den Jahren zwischen 1986 und 1990 hat es die Band auf vier Demos gebracht, die zwar in Sammlerkreisen hoch gehandelt werden, doch aufgrund der raren Verfügbarkeit keine wirkliche Aussage über die Qualität zulassen. Doch seit ein paar Jahren ist die Band nun wieder aktiv, was sie im Jahr 2014 mit der Compilation „Metalmorphosis“ auch belegt hat. Lässt man das aber einmal außen vor, so kann man bei „March Of The Kings“ fast von einem Debüt-Album sprechen.
Die inzwischen in die Jahre gekommenen Bandmitglieder lassen es aber, allen Unkenrufen zum Trotz, in den 10 Songs des Albums ordentlich krachen. Anleihen bei den einschlägigen Szenegrößen wie Metal Church, Armored Saint oder auch Malice werden da sicherlich gerne herangezogen, doch wird man der Band damit nicht wirklich gerecht. Sie bieten eine interessante Mischung aus NWoBHM und Old School Metal amerikanischer Prägung, der zwar nichts wirklich neues zu bieten hat und vielleicht gerade deswegen funktioniert. Was beim ersten Song noch wie Rumpelmetal à la Neat Records klingt, entwickelt sich mehr und mehr zu einem kleinen Ohrenschmeichler der besonderen Art mit reichlich Headbangerqualitäten. So galoppiert die Band über die weiten Steppen der amerikanischen Metal-Prärie und zeigt sich weltoffen. Sänger und Bassist Brian McNasty kreischt und singt wie ein John Gallagher in frühen Tagen, während sich Vince Vatican, augenscheinlich Namensgeber der Band, mit seinen messerscharfen Riffs ins Herz des Hörers spielt und Drummer Vic Gribouski die Band antreibt. Ein Meisterwerk ist hier zwar nicht entstanden, ein Album mit Herz, Seele und Verstand aber allemal.
Fazit: Sicher kein Album für die Ewigkeit, dafür aber außerordentlich solide.
- Alive To The Grave
- Deadly Winds
- Running
- Mean Streak
- Falling From Grace
- Wasted
- Fears Garden
- Die A Heart Attack
- Corruption
- Opus #9
Label: Pure Steel Records
VÖ: 24.03.2017
Laufzeit: 39:49 Min.
Herkunft: USA
Stil: US-Metal
Webseite: https://www.facebook.com/Vatican-1520461648196421