Wacken Open Air 2018 – Teil 2 (Donnerstag, 02.08.2018)
Donnerstag, 02.08. Nachdem wir uns am Donnerstag solange wie möglich im Schatten verkriechen, geht es das erste Mal zu
Donnerstag, 02.08.
Nachdem wir uns am Donnerstag solange wie möglich im Schatten verkriechen, geht es das erste Mal zu VALLENFYRE aufs Gelände. Die Death-Metal-Gruppe um Paradise-Lost-Klampfer Greg Mackintosh hat unlängst ihre baldige Auflösung bekanntgegeben und so nutzt man gerne die Gelegenheit, noch einmal live dem crustigen Todesblei der Briten zu lauschen. Kaum zu glauben, dass der Metal-Punk da vorne am Mikro vor ja. 20 Jahren mit Paradise Lost noch ein quasi Depeche-Mode-Coveralbum ablieferte. The times they are a changin‘. Highlight des Auftritts auf der WET Stage im Zelt ist das abschließend gespielte „Splinter“.
Danach gibt es für Fans von extremem Metal eine fiese Überschneidung, denn während auf der Headbangers Stage CONVERGE die Bühnenbretter entern, bespielen BEHEMOTH eine der beiden Hauptbühnen. Da ich CONVERGE jedoch noch nie live gesehen habe, bleibe ich im Zelt und schaue mir den energiegeladenen Auftritt der Hardcore-Pioniere an. Erwartungsgemäß mächtig aber auch musikalisch fordernd bringen die Amis ihre Songschrapnelle zwischen Hardcore, Extreme Metal und Mathcore und hinterlassen ein teilweise überfordertes aber irgendwie doch beeindrucktes Publikum.
Kurz durchatmen und dann schnell rüber zur Faster Stage, wo Schinkengott DANZIG seine Schanties zum Besten gibt. Trotz solider Darbietung und Type-O-Negative-Drummer John Kelly an den Trommeln zündet das leider gerade gar nicht bei mir und ich gehe lieber zur kleineren Louder Stage, wo HATEBREED stattdessen die Massen zum Kochen bringen. Auf deren Hits wie „I will be heard“ oder „Destroy Everything“ ist einfach Verlass, wenn man auf simpel groovenden, ins Gesicht drückenden Hardcore-Metal Bock hat. Hat die Menge vor der Bühne definitiv auch und dementsprechend kreist im Publikum der Hammer.
Als danach die Legenden von JUDAS PRIEST als Headliner auf der Hauptbühne stehen, ist man zunächst etwas erschrocken: Klar, ein paar Jahre ist das letzte Priest-Konzert bei mir schon her, aber ist der gute Herr Halford wirklich so alt geworden? In gebückter Haltung (Texte ablesen?) und mit kleinem Bewegungsradius schiebt sich der alte Mann 90 Minuten lang über die Bühne und bemüht sich redlich, eine vernünftige Gesangsleistung abzuliefern. Zwar gelingt ihm das recht gut, doch muss man insgesamt unterm Strich leider urteilen, dass andere Metal-Legenden in ähnlichen Altersregionen heutzutage noch wesentlich beeindruckendere Shows abliefern. Immerhin ist die Setlist (natürlich) mit allerlei Hits gespickt und auch ein paar Songs vom neuen, starken Album „Firepower“ dürfen nicht fehlen. Alles in allem liefern die Priester also dank ihres starken Repertoires eine solide Headliner-Vorstellung ab, die die Fans zufriedenstellt.
Hier geht’s zu Teil 3, Freitag (03.08.2018).
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