Weckörhead (D) – 2021
Auch wenn die CD inzwischen ein paar Wochen auf dem Buckel hat und von mir immer wieder vergessen wurde,

Auch wenn die CD inzwischen ein paar Wochen auf dem Buckel hat und von mir immer wieder vergessen wurde, ist das Album eine mächtige Rezension wert. Denn die Osnabrücker haben es einfach verdient, dass man sich ihrem neuesten Machwerk annimmt. Auch wenn Weckörhead „nur“ eine Tribute-Band ist, so gibt es doch derzeit kaum eine andere Band, die ihren Idolen derartig huldigt. Alleine die Idee Motörhead Songs auf deutsch zu interpretieren, ist so einzigartig, dass sich Lemmy darüber wohl schelmisch gefreut hätte. „2021“ ist das inzwischen dritte Album der Osnabrücker und widmet sich covertechnisch wie unschwer zu erkennen ist dem Album „1916“.
Doch natürlich hat sich die Bande um Oberkopf Markus Weckermann nicht das komplette Album vorgenommen, sondern bietet erneut einen bunten Streifzug durch das immense Schaffen ihrer Helden. Wenn ihr zum Beispiel endlich mal wissen wollt, weshalb es Weckörhead überhaupt gibt, hört euch den Opener an und ihr wisst bescheid. Was für machen Fan noch seltsam klingen mag, ist ganz großes Ohrenkino, denn dass bei Motörhead die Texte schon immer eine große Rolle gespielt haben, es eben nicht immer nur um Sex, Drugs und Rock & Roll geht, wird gerne mal übersehen. Dass dann ein Song wie „Don’t Let Daddy Kiss Me“ vom Album „Bastards“ in der deutschen Version erst seine ganze Dimension annimmt, die wahre Fratze des anprangernden Texten offenbart, spricht für die ehrliche Herangehensweise und respektvollen Umgang mit dem Erbe. Überhaupt sind es die Texte, die hier größtenteils sehr nahe am Original sind und doch immer mal wieder auch den Schalk im Nacken tragen, doch ihre Ernsthaftigkeit in den richtigen Momenten nie verlieren. Die Band hat diesmal auch ein paar Experimente an Bord, hat sich zum Beispiel in „Altenessen“ einer Bläsersektion bedient. Dabei spielt ein wenig Lokalkolorit mit, hat sich Weckörhead dafür doch ein wenig vom Originaltext entfernt. Schlimm? Nö, kann man nämlich absolut machen und nimmt dem Original nichts. Diesmal hat sich die Band, alleine schon wegen der zahlreichen Gäste, den Spaß gemacht und ein paar ältere Songs neu interpretiert. Noch ein weiteres Novum ist, dass sich diesmal mit Girlschool und Metallica zwei weitere Bands in den bunten Reigen eingemischt haben, stammt „Die Feuerwehr“ von Girlschool und „Abriss“ von Metallica, was man dem Song auch anhört, orientiert er sich nämlich an dem Original und nicht der Motörhead-Version. Ansprechen muss man dann aber auf jeden Fall die verschiedenen, farbigen und nummerierten Vinyl-Versionen. Diese sind übrigens der Grund, weshalb ich so lange mit der Besprechung des Albums gewartet habe. Eine Vinyl-Version eines Weckörhead-Albums ist nämlich nicht einfach nur 2 Platten in einem Gatefold. Hier wird nicht gespart, wie bei normalen Labels. Zu jeder LP gibt es weiße und schwarze gefütterte Innenhüllen, die man wahlweise nutzen kann. Dazu gibt es dickes, opulentes Booklet, das den Namen auch wirklich verdient. Hier steckt so viel Liebe im Detail und wird letztlich auch noch mit einem Sticker gekrönt. Hinzu kommt ein unschlagbarer Preis, den wohl niemand mehr toppen kann. Also… es gibt keinen Grund sich dieses Album nicht selber schleunigst zuzulegen. Support the Underground! Lemmy forever!
Fazit: Respekt und Anerkennung für die Band, das Werk und überhaupt.
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Wir sind Weckörhead
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Lass Papi mich nicht küssen
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Eisenfaust
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Ich bin der Doktor
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Frühreif
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Kein Stil
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D-das Pik As
Label: Self Release
VÖ: 29.10.2021
Laufzeit: 77:33 Min.
Herkunft: Deutschland
Stil: Rock & Roll
Webseite: http://www.weckoerhead.de
Facebook: https://www.facebook.com/Weckoerhead/