Winger (USA) – Seven
Winger hat Ende der 80er Jahre zwei Alben veröffentlicht, die Meilensteine des melodischen Hard Rocks sind. Dass die Band
Winger hat Ende der 80er Jahre zwei Alben veröffentlicht, die Meilensteine des melodischen Hard Rocks sind. Dass die Band dann durch Beavis & Butthead ein eher fragwürdiges Image verpasst bekam und zum Spott wurde, hat die Band um Namensgeber Kip Winger nicht verdient. Mit dem spannenden und musikalisch extrem hochwertigen „Pull“ verabschiedete sich die Band dann auf lange Zeit, bevor sie dann 2006 mit „Karma“ wieder auf der Bildfläche erschien. Nun folgt, wie es der Titel auch bereits impliziert, also der siebte Streich der Ami-Rocker.
So viel sei vorweg gesagt: wer bisher nichts mit der Band anfangen konnte, wird auch mit diesem Album kaum seine Liebe für Winger entdecken. „Seven“ folgt den Trademarks, die die Band selbst gesetzt hat und bietet damit eine Mischung aus den ersten beiden Alben und den späteren, manchmal auch leicht sperrigen, Alben. Musikalisch erneut auf einem grandiosen Niveau, alleine das Spiel von Reb Beach ist unumstritten, will aber keiner der Songs so richtig hängen bleiben. Doch braucht es das überhaupt? Was zeichnet ein Album aus, das auch Jahrzehnte später noch gerne gehört wird? In vielen Fällen ist es eben genau dieser kleine Mangel an Hitdichte, der aber durch die Musikalität ausgeglichen wird, der ein Album zum Fave werden lässt. Während bei mir die beiden ersten Alben relativ selten ihre Runden auf dem Teller zeihen, ist es vor allem „Pull“, das immer wieder seinen Weg in die Ohrmuscheln findet. „Seven“ ist gradliniger, weniger verspielt und bietet eine knochentrockene Produktion, die aber wunderbar zum gebotenen Material passt. Hier wird nichts auf Hochglanz poliert, gibt es keine Triggerdrums und andere Nervereien unserer Zeit. Man könnte auch herrlich altmodisch dazu sagen und würde damit vermutlich sogar den Nagel auf den Kopf treffen. Das Album zeigt eine Band, in Originalbesetzung übrigens, die gewachsen (erwachsen) ist, dabei eine Vielseitigkeit an den Tag, dass es einfach eine wahre Freude ist. Und mit „It All Comes Back Around“, ganz am Ende des Albums, hat die Band ein kleines, in sich geschlossenes Meisterwerk abgeliefert.
Fazit: Man merkt, dass Winger heute nicht mehr auf Teufel komm raus überzeugen müssen und das ist auch gut so.
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Proud Desperado
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Heaven’s Falling
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Tears Of Blood
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Resurrect Me
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Voodoo Fire
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Broken Glass
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It’s Okay
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Stick The Knife In And Twist
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One Light To Burn
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Do Or Die
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Time Bomb
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It All Comes Back Around
Label: Frontiers Records
VÖ: 19.05.2023
Laufzeit: 56:22 Min.
Herkunft: USA
Stil: Hard Rock
Webseite: https://www.wingertheband.com
Facebook: https://www.facebook.com/WingerTheBand/