WITCHTRAP – „Hungry as the Beast“
Genre: Siffig, dreckig, wunderschön – Oldschool Thrash in Bestform! Vorhang auf, hereinspaziert und herzlich willkommen an alle Verrückten da
Genre: Siffig, dreckig, wunderschön – Oldschool Thrash in Bestform!
Vorhang auf, hereinspaziert und herzlich willkommen an alle Verrückten da draußen, die sich mal wieder ordentlich musikalisch das Fressbrett polieren lassen möchten! Denn dann seid Ihr in diesem Zirkus gerade richtig. Auftreten werden heute die drei kolumbianischen Künstler von WITCHTRAP. Die hauen uns mit ihrem bereits am 08.04.2024 als Eigenveröffentlichung herausgebrachten Album „Hungry as the Beast“ nicht besonders lange 35 Minuten herrlich siffigen, halligen, verrauchten und rohen Thrash zwischen die Zähne, dass es nur so klappert und scheppert. Oldschool und Underground nennt man das in bestem Heavy Metal Sprech. Für die Qualität spricht bereits, dass sich mit Hells Headbangers eine Firma gefunden hat, die das Ding nun in verschiedenen Varianten auf den Markt schmeißt. Und das völlig zu Recht.
Die Riffs sind so simpel wie effektiv. Vor allem aber zerschneiden sie messerscharf die Luft und kommen schön fies daher. Das gilt insbesondere auch für einige herrliche Soli, die sich mit ihrer Attitüde voller stachliger und rostiger Widerhaken gut in die Stimmung der Lieder einpassen. Nicht zu vergessen der Gesang, der ordentlich wütend und dunkel keift und die Worte schön fauchend aus tiefster Kehle herausrotzt. Vorangetrieben wird die Musik von einem schnellen und herrlich rumpeligen Schlagzeug, das in ordentlichem Schweinsgalopp wie das berühmte Mofa über ein Stoppelfeld holpert und lärmt. Das passt auch gut zu dem genreüblichen Gesamtsound, soll heißen: Da wird der Hall großzügig in dicken Kübeln ausgegossen.
Insgesamt ergibt sich so ein Thrash, der geradlinig und klar strukturiert daherkommt. Ja, das ist im Ergebnis nicht besonders abwechslungsreich, zumal auch in den Liedern selbst und über die Gesamtheit der Scheibe das Tempo recht wenig variiert und jegliche Überraschungen tunlichst vermieden werden. Herausragende Hits gibt es nicht zu vermelden, es handelt sich eher um einen massiven Laib an Heavy Metal Brot, der gleichbleibend gut mundet. Das mag vielleicht einige Fans am Ende nicht gänzlich befriedigen, ist aber vor der Historie der bereits seit 1992 bestehenden Truppe nicht wirklich überraschend. Und knallen, rumpeln, poltern und scheppern, das gibt es hier bis zum freudigen Abwinken.
Fazit: WITCHTRAP folgen auch mit „Hungry as the Beast“ stoisch ihrem bisherigen Weg. Giftige Riffs, halliger Sound, ranziges Keifen – und fertig ist Oldschool Thrash in der Tradition von alten Venom und Sodom oder Running Wild auf Speed. Ist das neu? Nein. Macht das Spaß? Oh ja, und wie, verdammt, vor allem, wenn es mit so viel Inbrunst, Hingabe und Leidenschaft dargeboten wird. Glückwunsch, meine Herren! Fans wissen eh, was zu tun ist. Prost!
Liederliste:
- Built for the Kill (3:46)
- Hungry as the Beast (4:14)
- Ruthless Aggression (4:23)
- Heirs to the Power of Evil (4:37)
- Satanism (4:17)
- Invocation (4:40)
- Cauldron of Abominations (4:48)
- Lightning Attack (4:33)
Label: Hells Headbangers
Laufzeit: 35:08 min
VÖ: 27.09.2024
Quelle & © Bilder/Info/Clips: Witchtrap / Hells Headbangers