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Yngwie Malmsteen (S/USA) – Parabellum

Der Name Yngwie Malmsteen stand schon immer für kompromisslose Spitzenleistungen. In seiner mittlerweile über 40-jährigen Karriere hat er bewiesen,

Yngwie Malmsteen (S/USA) – Parabellum

Der Name Yngwie Malmsteen stand schon immer für kompromisslose Spitzenleistungen. In seiner mittlerweile über 40-jährigen Karriere hat er bewiesen, dass er ein einzigartiger Künstler ist. Man kann versuchen, ihn zu kategorisieren, wie man will. Aber die Art und Weise, wie dieser schwedische Meister an der Gitarre seine Musik kontinuierlich weiterentwickelt hat, lässt Malmsteen jede Definition, die man ihm aufzuerlegen versucht, auf grandiose Weise überschreiten. Mittlerweile hat er einen Katalog von 21 Solo-Studioalben, von denen jedes einzelne hervorzuheben wäre. Darüber hinaus trug der Gitarrist entscheidend dazu bei, die Band Alcatrazz in den 1980er Jahren als eine bedeutende Kraft zu etablieren. Malmsteens künstlerisches Schaffen war schon immer von einer gesunden Virtuosität geprägt, aber sein Talent geht weit über eine umfassende Beherrschung der Gitarre hinaus. Ein Aspekt seiner Herangehensweise hat immer durchgeschimmert, und das ist ein anhaltend tiefer Respekt für die Musik, die er spielt. Malmsteen hat stets alles getan, was nötig war, um all die Farben, Schattierungen und Nuancen, die in jeder seiner Kompositionen stecken, herauszuarbeiten. Einfach nur einen sehr guten Job zu machen, ist keine Option.

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Was hier so blümerant im Promoschreiben dargestellt wird, ist zum größten Teil sicher korrekt, verdient der Mann doch den größten Respekt für sein Schaffen und dabei vor allem für die Weiterentwicklung des Gitarrenspiels an sich und die Einflüsse aus der klassischen Musik, die er wie kein anderer zu etwas ganz besonderem verbunden hat. Doch auch sein ausgeprägtes Ego und häufig auch mangelnder Respekt seinen Mi(e)tmusikern gegenüber, stehen auf der Habenseite des schwedischen Ferrarifans mit Wohnsitz in Florida. Auch das war sicher ein Grund, weshalb er irgendwann das Singen und Produzieren für sich entdeckt hat. Während das Produzieren inzwischen recht gut klappt, steht auf der anderen Seite sein Gesang, der sich zwar auch verbessert hat, mit seinen einstigen Sangeskoryphäen aber niemals mithalten kann. Sein Ausflug in den Blues vor zwei Jahren war ein gewaltiger Schuss in den Ofen und nun kehrt er mit einem neuen Album zurück, legt uns mit „Parabellum“ sein neues Werk vor. Wer nun erwartet, dass ihm der Meister ein Werk kredenzt, das an alte Glanztaten auch nur im Ansatz anzuknüpfen versteht, sieht sich leider erneut getäuscht. Das Ego scheint auch diesmal so groß zu sein, dass er erneut alles in Eigenregie eingespielt hat. Dass dadurch auch ein wenig an Dynamik und Spannung verloren geht, liegt auf der Hand. Doch es geht vor allem darum, dass von den 10 Songs lediglich vier mit Gesang auskommen dürfen. Der Rest besteht aus purer Griffbrettwichserei und lässt dabei auch jegliche Inspiration vermissen, hat man doch alles schon mal auf die ein oder andere Art und Weise von ihm gehört. So erscheinen die Songs wie eine Aneinanderreihung längste gespielter Noten, längst vergangener Tage. Man muss sich sicher nicht mit jedem Album neu erfinden. Doch die Kollegen Satriani und Vai machen ihm dabei gewaltig etwas vor und zeigen, wie man auch nach mehr als 40 Jahren im Business noch immer kreativ und inspirierend unterwegs sein kann. Schade.

Fazit: Sauber gespielt, das eigene Ego groß in Szene gesetzt, dafür ist aber jegliche Inspiration auf der Strecke geblieben.

  1. Wolves At The Door

  2. Presto Vivace In C# minor

  3. Relentless Fury

  4. (Si Vis Pacem) Parabellum

  5. Eternal Bliss

  6. Toccata

  7. God Particle

  8. Magic Bullet

  9. (Fight) The Good Fight

  10. Sea Of Tranquility

Label: Music Theories Recordings/Mascot Records

VÖ: 23.07.2021

Laufzeit: 56:46 Min.

Herkunft: Schweden/USA

Stil: Power Metal

Webseite: https://www.yngwiemalmsteen.com

Facebook: https://www.facebook.com/officialyngwiemalmsteen

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