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ZEAL & ARDOR, Dom Zly – 14.03.2025 in Hamburg, Grünspan

Ausverkauftes Haus im Grünspan auf St. Pauli!Zeal & Ardor hatten bereits bei ihrer Sommer-Tour 2024 als Support von Heilung

ZEAL & ARDOR, Dom Zly – 14.03.2025 in Hamburg, Grünspan

Ausverkauftes Haus im Grünspan auf St. Pauli!
Zeal & Ardor hatten bereits bei ihrer Sommer-Tour 2024 als Support von Heilung für Begeisterung im Publikum sorgen können, auch wenn es stilistisch so gut wie überhaupt nicht zusammen passte. Doch was sich an diesem Tag im Grünspan abgespielt hat, war auch der Band selbst durchaus (ein wenig!) suspekt; im positiven Sinne.

Allen voran hatte Bandkopf Manuel so seine Probleme mit dem „gute Miene/böse Miene“-Spiel; schließlich konnte er nicht aus seiner Haut heraus und musste sich durchaus anstrengen, um nicht auch während der Songperformance seine Begeisterung zu offenbaren. Freude und Leidenschaft der Band waren vorhanden, dabei sind es gerade die „düsteren“ und „bösen“ Songs der Band, die so viel Spaß bereiten. So unterschiedlich kann die Welt des Black-Gospel-Metal sein.

Als Support hatte eine junge Band Dom Zły aus Polen, die zum ersten Mal in Hamburg zu Gast war, ordentlich performen dürfen. Deren düsterer Post-Black-Metalcore mit Songs des 2024er Albums „ku pogrzebaniu serc“ hat durchaus einige im Publikum zum Ausflippen bringen können. Dom Zły wurden allemal wärmstens empfangen und konnten einen bleiben Eindruck hinterlassen. Dabei war es nicht notwendig, dass Ania (Gesang) darauf hinwies – und sich dabei fast entschuldigen wollte, dass die Lyrics lediglich in polnischer Sprache seien; „es käme ja sowieso überwiegend auf die Emotionen bei Songs, Konzerten und der Musik an“: recht sollte sie behalten, unabhängig davon, dass einige polnische Fans im Publikum gesichtet wurden.
Der Sound passte und auch wenn die Band eher zurückhaltend wirkte, mit Ausnahme von Grzegorz (Gitarre) war die Band voll konzentriert bei der Sache. Da hat es auch  nicht wirklich gestört, dass das Mirko kurzweilig ausgefallen war. 
Nach deren 40minütigem Set war einiges am Merchstand los, daher würde es mich nicht wundern, wenn es nicht bald ein nächstes Mal der Band hier in der Hansestadt geben würde?!

Setlist DOM ZLY
(Titel/Album)
Intro: Anafora (Moriah Woods)
Rzeka – Śnisz bory tak gęste
Wiatr – Ku pogrzebaniu serc
Dzikość serca – Rytuał
Czarny ptak – Ku pogrzebaniu serc
Nie pamiętam siebie – Ku pogrzebaniu serc
Ku pogrzebaniu serc – Ku pogrzebaniu serc

Zeal & Ardor haben natürlich ihr Album „GREIF“ für diese „kleine“ Tournee auserkoren. Und präsentierten sich in den gut 80 Minuten Spielzeit voller Tatendrang, eben agil, konzentriert und vor allen Dingen humorvoll – auch wenn es zur eigentlich Ausrichtung, Musik der Band nicht so passen mag?! Die Band versteht sich blind auf der Bühne; auch der Sound konnte mit heftiger Wucht überzeugen, dabei nicht zu laut oder blechern. Die Gesangsparts konnten auch verständlich an das Publikum vermittelt worden, woraufhin bei einigen Songs sowieso jene mitgesungen hatten. Und auch wenn das aktuelle Album im Vordergrund stand, mussten die Fans auf die üblichen, sogenannten „Hits“ wie u.a. „Götterdämmerung“, „Blood in the River“ oder „Tuskegee“ nicht verzichten; zumal gerade erstgenannter des Öfteren aus dem Publikum auch danach gefordert wurde.
Manuel wies des Öfteren darauf hin, wie begeistert sie als Band seien in Hamburg, diesem Club erneut aufzutreten – und die Show ausverkauft zu haben; denn das sei auch, was sie über Wasser hält. Auch den Applaus für die Supportband konnte er dem Publikum entlocken, wie auch für die Security im Grünspan, die zum Ende der Show zwischendurch Wasser verteilt hatten, was das Publikum in den ersten Reihen gern annahm.


Es passte daher vieles zusammen an diesem Abend und diesmal mit den Backing-Vokalisten, nicht wie vor drei Jahren, als die Pandemie die beiden erwischt hatte und Zeal & Ardor ebenfalls im Grünspan in abgespeckter Version die Setlist absolviert hatten.
Auch die Techniker an den Reglern für das Licht hatten alles auf die Songs abgestimmt und so hatte der gesamte Abend einen besonderen Reiz. Dazu eben auch mit dem Gedanken versehen, warum diese Band nicht in einen größeren Club oder Halle gehört?! Denn obwohl es ausverkauft war, hätten sie sicherlich einige Fans mehr für diesen Abend gewinnen können – zumal der obere Bereich im Grünspan nicht komplett für das Publikum offen war.

Die Setlist zeigt auf, dass ZEAL & ARDOR es genau im Griff haben, wie eine abwechselnde und energiegeladene Show auszusehen hat – und vermutlich jeden Fan, ob vom ersten oder erst aktuellen Album, zu überzeugen wissen!

 

Setlist ZEAL & ARDOR (Song/Album):
the Bird, the Lion and the Wildkin – GREIF
Wake of a Nation – Wake of a Nation
Götterdämmerung – Zeal & Ardor
Ship on Fire – Stranger Fruit
Erase – Zeal & Ardor
Fend You Off – GREIF
Gravedigger’s Chant – Stranger Fruit
Kilonova – GREIF
Blood in the River – Devil Is Fine
Run – Zeal & Ardor
Tuskegee – Wake of a Nation
Sugarcoat – GREIF
Row Row – Stranger Fruit
Death to the Holy – Zeal & Ardor
to my ilk – GREIF
Devil Is Fine – Devil Is Fine
Intro; Trust No One – Wake of a Nation
Built on Ashes – Stranger Fruit
Don’t You Dare – Stranger Fruit
I Caught You – Zeal & Ardor
Clawing out – GREIF